Kerngedanken

Unsere Kerngedanken

Die Eckpfeiler-Struktur - wie Definitionen und Regeln sich ergeben

Ziel der Struktur ist, Ausgewogenheit zwischen Gleichheit und Individualismus im Prozess der Projektdefinition zu integrieren.


Zentral für die Gemeinschaftsbildung in einem Wohnprojekt ist der Bezug auf eine gemeinsame Wertebasis, die von allen gleichermaßen verstanden, anerkannt und gelebt wird.

Um diese Wertebasis langfristig und lebendig zu halten, ist es aus unserer Sicht essentiell, einerseits Stabilität durch  grundlegende Werte zu schaffen, andererseits aber die konkreten Regeln und Gepflogenheiten so flexibel zu gestalten, dass sie sich an Veränderungen in der Bewohnerschaft (Veränderung Lebenssituation, Hinzukommen und Weggehen von Menschen) anpassen können und die Menschen sich so einbringen können.

Die Balance aus Beidem bekommt umso mehr Gewicht, wenn es mehrere Bewohnergruppen in einem Projekt und mehrere Projektgruppen unter einer Dachgenossenschaft gibt. 


Daraus haben wir die Eckpfeilerstruktur entwickelt, die veranschaulicht wie sich für uns ein Werte-Regeln-Zusammenhang entwickeln kann. 


Zu Beginn des Projektes haben wir die Eckpfeiler festgelegt. Daraus leiten sich die Definitionen/Regeln der jeweils nächsten Ebene ab. Diese Konkretisierung passiert im Verlauf der Projektentwicklung, der Konkretheitsgrad und die Flexibilität nimmt dabei immer weiter zu.


Eckpfeiler: Convex_us gibt die Kerngedanken vor und beschreiben diese in den Gründungsunterlagen und der Satzung. Das ist unser gemeinsames Grundverständnis. 


Definitionsgrenzen: Convex_us und die ersten Bewohner legen gemeinsam fest, in welchem Rahmen Convex_us Projekte aufzieht und welche konkreten Werte hierbei wichtig sind. Dabei ist auch zentral, wie diese Werte zu verstehend sind, weil jeder Mensch durch seinen eigenen Hintergrund eine eigene Brille und damit Interpretation von Begriffen mitbringt.

 

Konsensschranken: Mit der Zusage einer Fläche/Haus und einer Projektgruppe kommen weitere Konkretisierung ins Spiel und innerhalb der Definitionsgrenzen entwickelt sich das Projekt mit seinem eigenen Charakter. Jedes Projekt stellt zudem Ihre Regeln für eine Selbstverwaltung auf, nach denen Sie in Zukunft leben wollen.  


Hausregeln: Es gibt immer wieder Regeln/Verhaltensmuster und Gewohnheiten, die sich in einer

Hausgemeinschaft entwickeln, einige von diesen werden aufgeschrieben andere werden auch so eingehalten. Wie dies genau praktiziert wird, das gibt die eigene Selbstverwaltung in Ihrer Geschäftsordnung vor. 


Den Grundlegenden Rahmen spannen Satzung und Geschäftsplan auf. In der Satzung ist der rechtliche Zweck der Genossenschaft festgelegt. Werte und Ziele der Genossenschaft sind im Geschäftsplan der Gründung beschrieben.

Unsere vier Haupt-Eckpfeiler


Gemeinschaft heißt für uns in diesem Kontext Leben in einem familiären Miteinander,


das über die klassische Familienvorstellung „Vater, Mutter, Kinder“ hinausgeht. Der gemeinsame Haushalt entsteht durch eine Kombination von großen gemeinschaftlichen Bereichen für Kochen, Wohnen und Leben mit klein gehaltenen Privaträumen für die individuelle Gestaltung und Nutzung. Dabei entsteht durch das Bündeln von Fähigkeiten, Eigenschaften und Talenten eine Gemeinschaft, in der jeder in seinem individuellen sozialen Umfeld leben kann, aber in ein größeres Netz vieler Einflüsse und helfender Hände eingebettet ist. 


Das Ziel ist es, ein Wohnraum zu schaffen, in dem nicht nur der Raum geteilt wird, sondern auch Zeit miteinander verbracht werden kann. Wir sind der Meinung, dass ein Zusammenleben zwar auch zu individuellen und gemeinschaftlichen Herausforderungen führt, jedoch der Mehrwert sowohl sozial, zeitlich, baulich und finanziell überwiegt und positiv in die Umgebung ausstrahlt.


Selbstverwaltung bedeutet, dass die Verantwortung für das tägliche Lebensumfeld und seine bauliche und soziale Gestaltung bei den Bewohnern selbst liegt.


Über gemeinsame Belange wird gemeinschaftlich und basisdemokratisch entschieden in Formen und Gremien, die sich die Bewohner selbst geben. Demokratie ist so alltäglich, dass sie keine Last, sondern ein Hilfsmittel darstellt, um nicht nur große, sondern auch kleine Entscheidungen im Sinne des Einzelnen und der Gemeinschaft zu treffen. Jeder bringt sich in die Gemeinschaft in kleinen und großen Aufgaben ein und lässt so ein gemeinsames Ganzes entstehen, das mehr ist als die Summe seiner Teile.


Nachhaltigkeit ist nicht nur die Verwendung von erneuerbaren Werkstoffen und Energien, sondern auch die Verfolgung von langfristigen Zielen und einer robusten Bauweise.


Konzepte wie Energie- und Ressourceneffizienz, „Reuse, Repair and Recycle“, sowie das Teilen vieler Dinge, die nicht in dauerhaftem Gebrauch sind (z.B. Werkzeuge, Waschmaschine etc.), stellen für uns nur einzelne Bausteine ressourcenschonenden Handelns dar. 


Wohnraum Verteilung und die Auslegung des gemeinschaftlich genutzten Wohnraums folgt dem Motto „mehr geteilter Raum ist mehr benutzbarer Raum“.


Er soll somit in seiner Größe maximiert werden und den zentralen Ort der Wohnanlage darstellen, um Begegnungen und Vielfalt zu fördern. Die Auslegung und Größe des Privatraums soll den Bedürfnissen der Bewohner in ihren jeweiligen Lebenssituationen folgen. Er soll zur privaten Gestaltung und als möglicher individueller Rückzugsort zur Verfügung stehen. Insgesamt entsteht durch die Minimierung des Flächenverbrauches bezahlbarer Wohnraum unabhängig von sozio-ökonomischer Herkunft.


Diese Eckpfeiler sind auch im Geschäftsplan näher beschrieben.


Die Entwicklung der "Definitionsgrenzen" haben wir grade gestartet: Wir schauen uns an, was innerhalb der Eckpfeiler wichtige Grundwerte sind. Wir nutzen dazu unsere „Wanted-Plakate“ und definieren zusammen die Interpretation der gemeinsamen Werte. 



Selbstfragebogen


Im Rahmen unserer Workshops haben wir versucht ein möglichst konkretes Bild von unseren Wünschen und Ansprüchen an ein gemeinschaftliches Leben und Zusammenleben zu definieren.

Um eine möglichst niederschwelliges Instrument für DICH zu haben, um zu prüfen ob wir zusammen passen und wir die gleichen Ideale teilen haben wir dir hier einen Selbst-Fragebogen zur Verfügung gestellt.

Ganz wichtig ist uns, dass es rein um Dich geht, dieser Fragebogen ist nur eine Hilfestellung und kein Aufnahmerkriterium oder Ähnliches, alles weitere findest du im PDF.

Selbstfragebogen
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